behördlich gemeldet als
stephan brumme

existent seit
27.Dezember 1978

meist anzutreffen
Rudolf-Breitscheid-Str. 226
14482 Potsdam
Germany

aber 2004
Appartment 6F
12 Boundary Street
Chippendale
New South Wales 2008
Australia
Handy
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209876906
 

und im Internet
www.stephan-brumme.com sowie
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Aktueller Sonnenstand



In Sydney ist es 13:03,
in Luckenwalde 05:03


Mehr dazu unter
sonnenstand.stephan-brumme.com
bzw.
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Tagebucheinträge in der Woche
vom 22.August 2004 bis 28.August 2004

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Don't Leave Home

Samstag, 28.August 2004 @ 14:42 Uhr
archiv

Eigentlich hatte ich gestern den Eindruck, dass die Abschiedsfeier richtig gut lief. Etwas stutzig wurden wir, als Paddy auf einmal verschwunden war und dann den ganzen Abend nicht mehr auftauchte. Diverse Gerüchte machten die Runde, einige davon waren nicht ganz jugendfrei.

In ihrem Zimmer schien sie nicht zu sein und auch sonst war sie nirgends in Geegal zu finden. Keiner hatte sie verschwinden gesehen. Als die Party dann gegen 3 Uhr zu Ende war, wusste immer noch keiner, wo denn der Gastgeber war. Loida, Mark und ich machten uns so unsere Gedanken, denn normalerweise gibt uns Paddy vorher kurz Bescheid, wenn sie irgendwo hin unterwegs ist.

Schließlich machte ich einen letzten Versuch und klopfte zum x-ten Mal an ihrer Tür und plötzlich gab sie einen Ton von sich. Sie war also den halben Abend in ihrem Zimmer gewesen. Und der Stimme nach zu urteilen hatte sie nicht einen spaßigen Abend.

Nun konnten wir zwar beruhigt sein, dass nichts allzu schlimmes passiert war, doch Mark, Loida und ich diskutierten untereinander, wie sich das Leben von Paddy nun verändern wird. Sie ist immerhin 35 und darf zu Hause nochmal komplett von vorne anfangen. Das stelle ich mir alles anderes als leicht vor. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie wahnsinnig gerne in Australien bleiben würde. Sie hatte des öfteren solche Andeutungen gemacht - aber nun lässt sich der Abflug nicht mehr umgehen. Sie muss Sydney verlassen, auch wenn es ihr unglaublich schwer fällt.





Superstar

Freitag, 27.August 2004 @ 23:18 Uhr
archiv

Schon am Montag ist es soweit und Paddy fliegt heim nach Mexiko. Zurück zu ihrer Familie, die sie ganze zwei Jahre lang nicht gesehen hatte. Und wie es sich für Mexikaner gehört, zählte sie mir schon vorab auf, wieviele Kinder dort in der Zwischenzeit in die Welt gesetzt wurden, die nun ihre Tante willkommen heißen werden.

Doch vor der Ankunft an dem einen Ort steht der Abschied an einem anderen. Und genau den wollten wir Paddy so schön wie möglich machen: den ganzen Nachmittag saßen Mark, Loida, Paddy und natürlich auch ich im Wohnzimmer zusammen und zauberten mit Kleber und Buntpapier nie zuvor gesehene Bastelarbeiten. Ohne schwere Schnittwunden !

Ich bekam die Aufgabe zugeteilt, sowas ähnliches wie Girlanden entstehen zu lassen, darin hatte ich seit Loidas Geburtstag gut Übung. Die anderen drei fingen mit etwas typisch mexikanischem an, das so mexikanisch ist, das mir der original mexikanische Name nicht mehr einfällt. Ist aber nicht so schlimm, dann beschreibe ich es eben: vorgestern hatten wir einen großen Luftballon prall aufgeblasen und dann vorsichtig mit mehreren Lagen Papier beklebt. Diese Konstruktion war bis heute getrocknet und richtig fest geworden. So fest, dass der Ballon oben aufgeschnitten wurde und trotzdem seine steife Form behielt. Nun wurde der Ballon mit Süßigkeiten aufgefüllt und wieder zugemacht. Außen kamen pyramidenförmige Spitzen dran und gaben dem ganzen ein sternähnliches Aussehen. Zum Abschluß gaben Mark und ich als Ingenieure noch unsere Stabilisierungstipps zum besten und optimierten das Ganze.

Und wozu nun das ganze ? Abends stieg eine Abschiedsparty im Innenhof unseres Wohnheimes und als Höhepunkt ließen wir den Stern an einer Schnur vom Balkon herab, bis er etwa zwei Meter über dem Boden pendelte. Nicht ganz Freiwilligen wurden die Augen verbunden und ein Stock in die Hand gegeben. Mit diesem sollten sie den Stern zerstören und den Inhalt, die Süßigkeiten also, zum Vorschein bringen.

Erstaunlicherweise war der Stern superstabil, wahrscheinlich hatten Mark und ich zuviele gute Ideen. Hallo NASA, Airbus und Mercedes-Benz ?! Ich würde mich über ein ernstgemeintes Jobangebot freuen . Zurück zum Thema: erst Paddy selber konnte als dritte oder vierte Kandidatin den Stern knacken, wirbelte dabei aber mit dem Stock derart wild umher, dass alle Zusehenden erschreckt zurückwichen.





Gimme Stitches

Freitag, 27.August 2004 @ 14:34 Uhr
archiv

Der 27. eines Monats hing in letzter Zeit immer mit der geliebten Fliegerei zusammen: ich traf am 27.Juni in Darwin ein und kam am 27.Juli aus Perth zurück. Heute ist wieder der 27. und damit eine gute Gelegenheit, sich mal um ein Rückflugticket zu kümmern.

Der angezogene Ölpreis schlägt sich glücklicherweise noch nicht merklich auf den Flugpreis nieder. Sorgen muss mir mehr die Reisezeit machen, denn ich plane mit einem Rückflug Mitte Dezember. Das ist leider Haupturlaubszeit und das wissen die Fluggesellschaften nur allzu gut.

Momentan fühle ich mich von der Auswahl glatt erschlagen: ich will unbedingt noch einen kurzen Zwischenstopp in einem interessanten Land einlegen, genau wie auf meinem Flug nach Sydney, wo ich kurzerhand Singapur und Hong Kong besuchte. Mich würde Persien reizen, doch die Unruhen rund um den Irak nehmen einfach kein Ende. Sollte ich mich dann eher Richtung Japan orientieren ? Wie wäre es mit Brunei ? Oder lieber Südkorea ? Ich bin echt überfordert, Entscheidungen können ja so brutal sein ...

Resultat des Besuchs im Reisebüro: ich bin genauso schlau wie vorher. Okay, ich habe jetzt die Kontaktadresse eines Gepäcktransportdienstes, den ich wohl in Anspruch nehmen muss, weil ich in den zwei Semestern mit Sicherheit mehr als 20+7 kg angesammelt haben werde (beim Hinflug reizte ich dieses Limit schon aus) und Übergepäck unglaublich teuer sein kann.

Bevor ich es vergesse: am 27.September schlägt natürlich auch mein Brüderchen in Sydney auf. Der Countdown läuft !





Rock Your Body

Donnerstag, 26.August 2004 @ 23:59 Uhr
archiv

Ich hätte es mir denken können, dass mein gestern ermogeltes Essen nach hinten losgeht. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich fraß mich nicht nur in den Gemäuern der Uni voll sondern nahm auch noch einen guten Teil der Reste nach Hause mit. Entweder war es schlicht und ergreifend zuviel für mich oder bei der Zubereitung gab es hygienische Ungereimtheiten. Jedenfalls verbrachte ich den Tag auf'm Topf und machte mir Gedanken, wie beschissen das Leben doch sein kann.

Mein schmerzverzerrter Gesichtsausdruck kam in etwa den in Athen wettstreitenden Gewichthebern gleich, nur dass ich kein Doping nehme. Übrigens gibt es auch australische Gewichtheber (ob die dopen weiß ich nicht) - ja in quasi jeder Sportart ist Australien vertreten. Das Aufgebot an Sportlern übertrifft das der Deutschen, obwohl in Down Under gerade mal 20 Mio. Menschen leben. Auf den Medaillenspiegel ist man hier auch zu Recht wahnsinnig stolz, denn nur die dominanten Amerikaner und Chinesen liegen vor Australien.

Dieser schöne Schein hat einen Makel: es gibt keine australische Handball-Mannschaft in Athen. In wirklich jeder Mannschaftssportart können die Wallabies ein Team auf die Beine stellen aber im Handball gibt es nicht einmal ein landesweiten Verband. Eine wahre Schande ! Wiederum kann ich wenigstens im Handball auf mein Vaterland stolz sein, denn Kretsche und Co. spielen richtig gut; zum Glück überträgt der Kultursender SBS auch ein paar Spiele. Da schlafe ich trotz fortgeschrittener Stunde (längst nach Mitternacht) nicht ein.





Step Out

Mittwoch, 25.August 2004 @ 20:54 Uhr
archiv

Ein kurzer Blick auf die Sonnenstandanzeige verrät, dass die Tage in Europa nicht mehr allzuviel länger als in Australien sind. Insider erkennen darin sofort eine baldiges Ende des Sommers bei den Olympioniken und erahnen zugleich ein Herannahen des Frühlings bei den Känguruhs.

Und nach langer, langer Zeit ist es in Sydney dann auch wärmer als in Deutschland - obwohl laut Wetterfrosch hier noch Winter herrscht. Ich höre schon die ersten darüber diskutieren, dass die Temperaturen weltweit nicht besonders fair verteilt sind. Ja, da kann ich nur grinsen und mich auf die kommenden Monate freuen ...

Die Uni verdient an ausländischen Studierenden richtig viel Geld. Pro Jahr kassieren sie den Gegenwert eines Kleinwagens und die größte Sorge besteht wohl darin, dass die Studierenden durchfallen und die Uni verlassen müssen - dann gehen der Uni nämlich noch viele weitere potenzielle Kleinwagen verloren. Und so gibt es ab diesem Semester eine Art Nachhilfeunterricht, der von Studierenden für Studierende durchgeführt wird. Damit die Uni auch genügend freiwillige Tutoren finden konnte, lockte sie uns Wohnheimer mit 25% Mietreduzierung. Das wirkte, nur sind jetzt fast alle Tutoren wieder Ausländer, das wirft doch Fragen auf, oder ?

Ich komme garantiert auch ohne Nachhilfe über die Runden. Ich komme aber nicht ohne Essen über die Runden. Man vermutet es bereits: ich war beim ersten Nachhilfetreffen anwesend, um mit den kostenlos angebotenen Frühlingsrollen, Gyros-Spießen und Pepsi-Cola meinen Magen zufrieden zu stellen. Neben zwei Angestellten der Uni und zwei Tutoren speziell für Information Technology zeigten sich nur zwei Studierende - ich war einer davon. Mein Komplement war ebenfalls im Masterstudium und somit akademisch den Tutoren weit voraus. Das wird wohl nichts mit Nachhilfe im IT-Bereich.





Ray Of Light

Dienstag, 24.August 2004 @ 22:23 Uhr
archiv

Ich beschloss es sei mal wieder an der Zeit meine Homepage aufzuräumen. Ich meine damit nicht dieses Tagebuch, das ja mehr oder weniger aktuell ist sondern meine Hauptwebseite www.stephan-brumme.com, die seit Ewigkeiten vor sich her döst.

Insbesondere die Studiums-bezogenen Seiten sind laut meinen Zugriffsstatistiken sehr beliebt. Meine Ausarbeitung zum Thema (frei übersetzt) Videos auf Handys ragt besonders heraus - in diesem noch jungen Semester gibt es erneut die gleiche Vorlesung Advanced Data Communications und meine vier Seiten wurden anscheinend von der Dozentin als Referenz verlinkt, da ich mich sehr stark an verschiedene Standards gehalten habe: das Seitenlayout orientiert sich an den wissenschaftlichen Publikationen der ACM, die Quellenangaben sind sauber nach UTS-Vorlage umgesetzt und inhaltlich ist alles vernünftig strukturiert. Rechtschreib- und Grammatikfehler sind dank Word quasi nicht vorhanden, nur die Wortwahl könnte manchmal treffender sein. Ich bin halt kein Aussie.

Ein paar hübsche Bilder von meinem letzten Assignment in Advanced Image Synthesis Techniques haben es nun endlich auf meine Homepage geschafft und sind in einer kleinen Gallerie versammelt. Mein Liebling ist die Erde (das Bild ganz oben in diesem Beitrag), die in meinen Augen ziemlich realistisch aussieht, insbesondere die Gebirgszüge des Himalaja kommen richtig gut zur Geltung. Technisch steckt Bump Mapping dahinter, denn die Erde ist perfekt rund und ich trickse lediglich bei der Schattierung rum. Das heißt, die Berge sind im Programm gar keine Berge sondern nur eine Illusion.

Rechentechnisch ganz schön aufwändig war das bis an die Grenze getriebene Streulicht im zweiten, deutlich helleren Bild. Die dadurch entstandene Sterilität übt auf mich einen gewissen Reiz aus, sie bringt eine elegante Distanz zur Perfektion zum Vorschein.





Flowers In The Window

Montag, 23.August 2004 @ 22:08 Uhr
archiv

Irgendwann muss ich einen dicken Schlußstrich ziehen: hier und jetzt erwähne ich das Wort City2Surf zum allerallerallerletzten Mal. Hoffentlich.

Die UTS hatte letzte Woche Donnerstag diesen Lauf offiziell ausgewertet und die besten Läufer in verschiedensten Kategorien geehrt. Zwar bin ich mit meiner Zeit selbst ganz zufrieden, aber besonders herausragend war sie nicht. Netterweise erhielt nun nachträglich jeder Teilnehmer von der Uni eine hübsche Urkunde, die in langwieriger Handarbeit mit einer getrockneten Wattle versehen wurde. Diese gelb blühende Pflanze ist der Nationalstrauch Australiens und stammt aus der Gattung der Akazien, die übrigens fast alle in Down Under beheimatet sind.

Ich finde die Urkunde richtig gut und inzwischen bei der Überzeugung angelangt, dass die meisten Olympia-Gold-Gewinner liebend gerne ihre schnöden Medaillen gegen meine Urkunde eintauschen würden. Aber das kommt überhaupt nicht in Frage !


1 Kommentar

Und wo ist meine Urkunde???
schrieb [Karina] am 16.09.2004 um 6:39 Uhr
Menno, ich bin doch auch mitgelaufen und keiner hat mir gesagt, wann und wo ich meine Urkunde abholen kann???




I Shot The Sheriff

Sonntag, 22.August 2004 @ 22:46 Uhr
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Ab und zu erwähnte ich, dass ich in diesem Semester eine Vorlesung namens Game Programming, also Spieleprogrammierung, belege. Als liebenswürdiger Student bewegte ich mich heute dann auch in die Spieleabteilung in der Broadway Shopping Mall (nein, da gibt es keine Musicals, höchstens ein Kino) und suchte mir zwei echte Klassiker heraus: Quake 3 und Return To Castle Wolfenstein. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob diese beiden Spiele in Deutschland überhaupt erhältlich sind, hier in Sydney gab es sie jedenfalls für weniger als 10 A$ das Stück - da war die anschließende Pizza fast genauso teuer.

Nun geht es mir bei den beiden Spielen nicht so sehr ums Spielen sondern vielmehr um die dahinterstehende Technik, weil diese sehr gut im Internet dokumentiert ist. In meinem gerade entwickelten Prototypen kann ich bereits die 3D-Umgebung der meisten Level einladen und erstaunlich flott anzeigen.

Nach diesem Kaufrausch (???) traf ich Antje und Steffen, zwei ehemalige Studierende der Uni Potsdam, die in Sydney Praktika sammeln. Während ich bislang die Westküste bereiste, waren die beiden an der Ostküste unterwegs. So holte ich mir ein paar Tips für Oktober ab, wenn auch ich das Great Barrier Reef unsicher machen werde.







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